Nominierung und Voting 2025

Mit der Silberdistel, dem M. & W. Graf Biodiversitätspreis des Landes Steiermark, werden Projekte, die der Artenvielfalt in der Steiermark Vorschub leisten, in fünf Kategorien ausgezeichnet.

Hier sehen Sie alle nominierten Projekte des Jahres 2025. Das Publikums-Voting beginnt am 6. April und dauert bis 20. April. Die Bekanntgabe der PreisträgerInnen erfolgt am 27. Mai 2025. 

Für den Silberdistel – M. & W. Graf Biodiversitätspreis des Landes Steier­mark 2024, wurden nachfolgende Personen bzw. Organisationen nominiert.

Nominierungen der Kategorie 1

Einzelpersonen und BürgerInnen-Initiativen ​

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Voting Kategorie 1

Publikums-Voting: 6. April bis 20. April 2025

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Nominierungen der Kategorie 2

Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Schulen, Universitäten, Fachhochschulen, Erwachsenenbildung) und Gemeinden

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Voting Kategorie 2

Publikums-Voting: 6. April bis 20. April 2025

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Nominierungen der Kategorie 3

NGO’s, Vereine, Körperschaften öffentlichen Rechts

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Voting Kategorie 3

Publikums-Voting: 6. April bis 20. April 2025

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Nominierungen der Kategorie 4

Gewerbliche bzw. landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen

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Voting Kategorie 4

Publikums-Voting: 6. April bis 20. April 2025

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Nominierungen der Kategorie 5

Biotopverbund NaturVerbunden Steiermark

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Publikums-Voting: 6. April bis 20. April 2025

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Kategorie 1

Einzelpersonen und BürgerInnen-Initiativen

Mein Leben für die Fische! Erhalt des Huchens und seiner Lebensräume.

Einreicher: Franz Keppel

Ziel des Projekts

Der Huchen ist eine landesweit stark gefährdete Rote-Liste-Art. Die letzten intakten Populationen des deutschsprachigen Raums finden sich in den wenigen verbliebenen freien Fließstrecken der Mur. Ziel des Projekts ist das Sichern des Überlebens der endemischen Spezies Huchen in der Steiermark. Dies versuche ich über den Erhalt der letzten freien Fließstrecken, das Schaffen von Laichplätzen und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit in Form von Videos, Fernsehbeiträgen und Zeitungsartikeln.

Projektbeschreibung

Ausschlaggebend für meine Hilfsaktionen war die Beobachtung von zwei laichenden Huchen vor etwa 15 Jahren: vergeblich versuchten die beiden metergroßen Salmoniden die „betonierte“ Sohle aufzubrechen.
Das Überleben der rheophilen Arten im Fluss von den Eintagsfliegen bis zu Äsche und Huchen ist auf hohlraumreiches, dynamisch umgelagertes Kiessubstrat angewiesen; dieser wird von Wasserkraftanlagen mit ihren Staumauern zurückgehalten. Das Geschiebe ist das Gold unserer Flüsse. Durch Regulierung und Staudämme kommt es zur Sedimentierung, Verklebung und damit Kolmatierung der Gewässersohle. Die Folge davon ist der flächige Verlust an Laichplätzen für kieslaichende Arten wie Huchen, Äsche, Bachforelle, Nase, Barbe, Strömer etc. Die Situation des Huchens ist dramatisch. Sein Überleben hängt am seidenen Faden; weitere Kraftwerkprojekte (KW Kleinstübing etc.) drohen. Mit einfachem Gartenwerkzeug wie Krampen, Mistschaufel und Eisenrechen stelle ich mich mit meiner Wathose in die Mur und versuche, die „betonierte“ Flusssohle aufzubrechen. Im ersten Schritt werden große Steine gelöst und entfernt, in weiterer Folge der Kies mehrmals umgegraben und „durchgewaschen“. Dieses Schaffen von Laichplätzen ist allerdings nur dort erfolgreich, wo durch meine jahrzehntelangen Beobachtungen von reproduzierenden Huchen potenziell geeignete Habitate vorhanden waren. Dieses Restaurieren der „alten“ Laichplätze ist erfolgreich: im Jahr 2024 wurden von 14 geschaffenen Laichplätzen alle 14 angenommen!

Bedeutung / Nutzung für die Biodiversität

74 % der autochthonen Fischarten der Steiermark und 90 % der rheophilen Arten sind gefährdet. Ähnlich dramatisch ist die Situation des MZB, der ripikolen Spinnen & Laufkäfer. Der Erhalt der freien Fließstrecke gibt den Flussarten Überlebenschancen.

Wanderfalkenschutz an Gebäuden in der Steiermark.

Einreicher: Leander Khil

Ziel des Projekts

Brutansiedelungen des bedrohten Wanderfalken an hohen Gebäuden, vor allem durch die Anbringung von Nisthilfen. Erhöhung der Resilienz des steirischen Bestandes, da Brutplätze an Gebäuden einen deutlich höheren Bruterfolg aufweisen als jene in natürlichen Felswänden. Bewusstseinsbildung mit hoher Breitenwirkung durch Partizipation der Bevölkerung und Berichterstattung. Erforschung der Ausbreitung des noch kleinen Bestands von Gebäudebrütern durch wissenschaftliche Beringung.

Projektbeschreibung

Hintergrund
Das erste Wanderfalken-Paar, das in der Steiermark ein Gebäude besiedelte, lebt auf der Grazer Herz-Jesu Kirche. „Inge & Ivica“ sind Botschafter der schnellsten Vogelart der Erde: Tausende Menschen haben im vergangenen Jahr das Heranwachsen ihrer vier Küken live im Internet und in den Medien mitverfolgt. 16 Jungvögel hat das besondere Paar bereits hervorgebracht und nun beginnt die Phase der Ausbreitung.

Aktuelle Projektphase
Die Grazer Jungvögel zeigen sich zunehmend an anderen Gebäuden von der Südsteiermark bis nach Slowenien und eine Ausweitung des Brutbestandes steht bevor. Um neuen Brutpaaren die Besiedlung der von ihnen ausgewählten Gebäuden zu ermöglichen, bedarf es aber meistens einer Nisthilfe. Neben sechs bereits existierenden sollen fünf weitere montiert werden.

Wissenschaft
Die Jungvögel werden jedes Jahr mit Fußringen markiert. Dank dieser Kennzeichnung ist ihre Herkunft beim Besiedeln neuer Orte nachvollziehbar und die hierzulande neue „Kultur“ des Brütens auf Gebäuden kann erforscht werden.

Bewusstseinsbildung
Aufmerksame NaturbeobachterInnen werden für die Anzeichen einer bevorstehenden Brutansiedlung durch Wanderfalken auf hohen Gebäuden (u.a. Kirchen, Silos, Schlote) sensibilisiert. Nisthilfen machen dort Sinn, wo Wanderfalken bereits Interesse zur Brut erkennen lassen.

Danke für bisherige Unterstützung des Projektes an Pfarre Graz Herz-Jesu, Verein Funkfeuer, Wolfgang Reinisch, Stadt Graz und zahlreiche Privatpersonen sowie Unternehmen.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Der Wanderfalke ist ein stark bedrohter Brutvogel der Steiermark (ca. 50 Paare). Beutegreifer an der Spitze der Nahrungskette sind Zeiger funktionierender Ökosysteme und durch ihren kleinen Bestand besonders empfindliche Elemente der Artenvielfalt.

YOUth FOR NATURE

Einreicher: Denise Reiter

Ziel des Projekts

YOUth FOR NATURE ermöglicht jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren, ihre Vision für aktiven Naturschutz zu verwirklichen. Mit fachlicher Unterstützung des Nationalpark Gesäuse und durch Sponsoren können die naturbegeisterten, ehrenamtlichen Mitglieder eigene Projekte entwickeln. Das Ziel ist es, der jungen Generation eine Plattform zu bieten, wo sie ihre innovativen Ideen eigenständig realisieren und sich damit aktiv für den Erhalt der Biodiversität einsetzen können.

Projektbeschreibung

YOUth FOR NATURE ist die erste von der EUROPARC Federation anerkannte YOUTH+ Gruppe Österreichs und verwirklicht Naturschutzprojekte im steirischen Raum. Das aktuell zehnköpfige Team aus ehrenamtlichen Mitgliedern, setzt mit fachlicher Unterstützung des Nationalpark Gesäuse vielfältige Initiativen zur Förderung der regionalen Biodiversität um: Von praktischem Biotoppflegemaßnahmen über Umweltbildungsprogramme bis hin zu wissenschaftlichen Monitoringprojekten.

Die Projekte zeichnen sich durch ihre lokale Verankerung, breite Öffentlichkeitswirkung und nachhaltige Impulse für den Biodiversitätsschutz aus. Durch gezielte Medienarbeit, öffentliche Workshops zu Naturschutzthemen und Präsenz bei Großveranstaltungen erreicht das Team eine breite Bevölkerung. Die internationale Vernetzung ermöglicht den Austausch bewährter Naturschutzpraktiken und deren Implementierung in der Steiermark. Die Kooperation mit lokalen Partnern wie der Bergrettung und regionalen Produzenten stärkt die Verankerung des Naturschutzes in der Region.

Besonders innovativ ist der generationenübergreifende Ansatz: Junge Menschen entwickeln eigenständig Projekte zum Schutz der heimischen Biodiversität und setzen diese mit Unterstützung erfahrener Partner um. Dieses Modell der aktiven Jugendbeteiligung im Naturschutz ist österreichweit übertragbar und schafft langfristige Multiplikatoren für den Schutz der Biodiversität.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Die vielfältigen Initiativen von YOUth FOR NATURE wirken einerseits direkt wie bei Biotoppflegemaßnahmen und schaffen andererseits durch Bildungsprogramme und Öffentlichkeitsarbeit Bewusstsein für den Wert der heimischen Artenvielfalt.

Biber macht Schule

Einreicher: Barbara Kochauf, Johanna Lenz

Ziel des Projekts

Das erklärte Ziel unseres Projekts „Biber macht Schule” ist es, Kindern und Jugendlichen die Natur näher zu bringen, zu vermitteln, dass alle Vorgänge in der Natur immer zusammenhängen. Neugier zu wecken was „draußen” in der Natur, in meiner Umwelt alles passiert und auf mich wartet. Indem wir den Heimkehrer Biber in die Klassenzimmer bringen, ist es möglich, über viele andere Themen zu informieren.

Projektbeschreibung

Wir Johanna Lenz, Barbara und Erich Kochauf, alle Mitglieder der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht und unterstützende Biberberater, haben in Eigeninitiative das Projekt „Biber macht Schule” auf die Beine gestellt. Wir besuchen mit unser Biberinformation Kindergärten, Volks- und Mittelschulen. Da der Biber an die 100 Jahr in Österreich als ausgerottet galt, ist er der Bevölkerung sehr fremd. Seine Ansiedlung in der Steiermark stößt nicht nur auf Freude, sondern immer häufiger auf Ablehnung, besonders wenn landwirtschaftliche Flächen von der oft landschaftsverändernden Lebensweise des Bibers betroffen sind. Mit unserer Aufklärung an Schulen, die dadurch auch in die Familien getragen wird, hoffen wir die Akzeptanz für den Biber zu erhöhen. 

Unser Projekt beinhaltet Informationen zur Anatomie des Bibers, seine Lebensweise, Nahrung, Ausbreitung, Feinde und vieles mehr. Wir berichten über den Biber als Meister der Renaturierung, der durch seine typischen Tätigkeiten (graben, fällen, bauen, stauen) seinen Lebensraum für sich passend gestaltet. Damit schafft er für viele andere, oft bereits gefährdete Arten Platz, günstige Bedingungen in der an Vielfalt oft bereits reduzierten Umgebung. Wir berichten über seinen Einfluss auf Wasserhaushalt, Grundwasserspiegel, seiner Schaffung neuer kleiner Feuchtgebiete mit einem speziellen Mikroklima.

Ein artenreiches Spektrum von Tieren und Pflanzen siedeln sich erstaunlich schnell an. Was uns wichtig ist: Trotz einer umfassenden Power Point Präsentation gibt es keinen „Frontalvortrag”. Statt dessen wird das Thema mit den Kindern äußerst interaktiv erarbeitet – Kinder und Jugendliche sollen eigene Antworten finden und sich selbst Gedanken dazu machen.

Auch über Konflikte, die sich mit Nachbar „Biber” ergeben können, wird mit den Kindern gesprochen und gemeinsam über Lösungen diskutiert. Zusätzlich haben wir sehr viel Anschauungsmaterial zum Anfassen dabei z.B. ein Biberfell, einen Biberschädel, vom Biber benagte und gefällte Äste und vieles mehr. Im Anschluss gibt es für die Pädagoginnen und Pädagogen ein von uns zusammengestelltes Infomaterial zur Verwendung in der Klasse. Weiters ein selbst entworfenes Biberquiz, mit dem das Wissen der Kinder auf humorvolle Weise gefestigt werden kann.

Falls sich ein Biberrevier in gangbarer Nähe zur Schule befindet und es von der Schule gewünscht wird, rundet eine Exkursion dahin unsere Biberinformation ab. Die Kinder können sich vor Ort von der kraftvollen Tätigkeit des Bibers überzeugen. Sie erleben, mit welchen einfachen Mitteln von ihm wunderbare Naturinseln geschaffen werden und der Biber als Schlüsselart damit vielen Tierarten ein “all inclusive Resort” anbietet. Artenvielfalt begegnet man hier auf Schritt und Tritt.

Bedeutung / Nutzung für die Biodiversität

Wir möchten mit unserem Projekt die Akzeptanz und das Verständnis der Bevölkerung für den Biber und seine grandiose Leistung als Artenschützer steigern, Wissen um die Natur bekannter machen. Durch diese Information wird die Wichtigkeit einer intakten Biodiversität und Umwelt betont, für uns, für unsere Kinder und für unsere Enkelkinder. Wenn Kinder daheim vom „Biber in der Schule” erzählen und vielleicht mit ihren Eltern auch mal ins Biberrevier spazieren, ist schon ein guter Schritt gemacht. 

Der unbedingte Schutz der Biodiversität am Beispiel des Bibers und des von ihm gestalteten Lebensraumes wird hervorgehoben und gezeigt, wie Renaturierung – abseits jeder Verordnung – funktionieren kann. Und das auch noch kostenfrei.

Kategorie 2

Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Schulen, Universitäten, Fachhochschulen, Erwachsenenbildung) und Gemeinden

Biodiversität und Samenbanken: Die Bedeutung des Mikrobioms für den langfristigen Artenschutz

Einreicher: Technische Universität Graz, Institut für Umweltbiotechnologie

Ziel des Projekts

In Zusammenarbeit mit den Samenbanken der Millenium Seed Bank des Botanischen Gartens Kew und des Botanischen Gartens Graz wurde der Einfluss der Samenarchivierung auf das Mikrobiom endemischer Pflanzen des steirischen Hochschwabs untersucht. Ziel des Projekts war es, jene Lagerungsbedingungen zu ermitteln, die notwendig sind, um sowohl die Pflanzen als auch ihre mikrobiellen Symbionten langfristig zu bewahren und somit den Erhalt der globalen Biodiversität zu fördern.

Projektbeschreibung

Das Mikrobiom umfasst die Gesamtheit aller Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Archaeen, Protisten und Algen). Genau wie der Mensch sind auch Pflanzen ohne ihr Mikrobiom nicht überlebensfähig. Besondere Bedeutung hat hier das Samenmikrobiom, welches die Keimung unterstützt und vor Krankheitserregern schützt. In unserer Analyse des Samenmikrobioms der Aflenzer Staritzen (Schwalbenwurz-Enzian, Augentrost, Große Sterndolde, Deutscher Fransenenzian, Kleiner Strahlensame, Herzblatt, Grannen-Klappertopf und Glanz-Skabiose) haben wir eine bemerkenswerte mikrobielle Diversität festgestellt. Von 11.800 verschiedenen Bakterienarten wurden nur 11 Bakterienarten in allen Samen gefunden. Das bedeutet, dass jede Pflanzenart ein spezifisches Samenmikrobiom beherbergt, welches es zu bewahren gilt. Die Millenium Seed Bank des Botanischen Gartens in Kew umfasst mehr als 2,4 Milliarden Samen von endemischen und geschützten Pflanzen, einschließlich endemischer Pflanzen der Aflenzer Staritzen.

Gemeinsam mit den Forschern aus Kew und dem Botanischen Garten Graz haben wir den Einfluss der Lagerungsbedingungen auf das Samenmikrobiom untersucht. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Lagerung die Überlebensfähigkeit der Mikroorganismen beeinflusst, und entscheidet welche Mikroorganismen die Pflanzen bei Wiederausbringung in die Natur besiedeln können. Diese Erkenntnisse tragen zur Optimierung von Samenbanken bei und damit zum Erhalt der Biodiversität auch auf mikrobieller Ebene.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Eine Optimierung der Lagerungsbedingungen in Samenbanken trägt zum Erhalt des Samenmikrobioms bei. Dieses ist für jede Pflanze von essenzieller Bedeutung um den Schutz vor Krankheitserregern und schädlichen Umwelteinflüssen zu gewährleisten.

Biodiversitätsförderung im Kleinwald: Effiziente Anreize durch Rückwärtsauktionen

Einreicher: Institut für Umweltsystemwissenschaften, Graz Universität

Ziel des Projekts

Gesunde und artenreiche Wälder sind zentral für die Bewältigung der Biodiversitätskrise, was Waldbesitzer zu Schlüsselakteuren macht. Viele sind bereit, diese zu fördern, doch hohe Kosten hemmen sie. Dieses Projekt motiviert private Kleinwaldbesitzer zur aktiven Biodiversitätsförderung, indem es ihren Antrieb und ihre Selbstwirksamkeit als Biotoppfleger stärkt. Damit leisten wir einen Beitrag zu einem kulturellen Wandel in der Waldbewirtschaftung im Einklang mit der Erhaltung der Artenvielfalt.

Projektbeschreibung

Im Rahmen des Interreg Alpine Space Projekts „Forest EcoValue“ erprobt die Universität Graz in einem Living Lab gemeinsam mit regionalen Partnern innovative Ansätze zur Biodiversitätsförderung. Das Projekt setzt auf eine Rückwärtsauktion (“reverse acution”), bei der Waldbesitzer:innen mit Biodiversitätsprojekten (Biotopbäume und Waldumbau) an einem Wettbewerb teilnehmen und eine Prämie für die Umsetzung erhalten können. Dieser Ansatz zeichnet sich durch geringe Bürokratie und eine effiziente Mittelvergabe aus.
Eine erste Rückwärtsauktion, das mit Mitteln aus der Privatwirtschaft finanziert wird, fördert das Belassen von Totholz im Wald für mindestens 20 Jahre, um Insekten, Vögeln und Wildtieren Lebensraum zu bieten; und die Einführung neuer Baumarten in sekundäre Fichtenmonokulturen, innerhalb von fünf Jahren, mit Übergang zu einer Dauerwaldbewirtschaftung, um die biologische Vielfalt und die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegenüber Schadensereignissen zu verbessern.

Waldbesitzer:innen können sich mit konkreten Maßnahmen und der gewünschten Prämienhöhe bewerben. Die Auswahl erfolgt anhand der Kosten-Qualitäts-Relation, wobei ökologische und soziale Kriterien berücksichtigt werden. Anträge mit der besten Bewertung erhalten die beantragte Prämie, bis der Spendenfonds ausgeschöpft ist.

Diese erste Testrunde wird in Kooperation mit dem Holzcluster Steiermark und dem Waldverband Steiermark organisiert und läuft derzeit bis April 2026.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Die in der aktuellen Rückwärtsauktion geförderten Projekte verbessern direkt die Biodiversität in Wäldern, indem sie Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Pilze schaffen.

Renaturierung Attemsmoor

Einreicher: Marktgemeinde Straß in Steiermark

Ziel des Projekts

Ziel ist die Bewahrung des Attemsmoors als einziges noch vorhandenes Moor des Murtals außerhalb der Alpen. Ein stabiler Moorkörper mit Moortümpel und Erlenbruchwald soll durch Renaturierungs- und lebensraumverbessernde Maßnahmen erhalten werden. Außerdem soll das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Bedeutung des Attemsmoors als wertvoller Lebensraum und Naturerlebnisraum erhöht werden durch Umsetzung eines Naturvermittlungskonzepts für Jung und Alt unter Berücksichtigung der Schutzansprüche.

Projektbeschreibung

Im Rahmen des Projekts “Attemsmoor” wurden Revisionsmaßnahmen umgesetzt, um das Naturschutzgebiet Attemsmoor als einzigartigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, insbesondere Libellen, Amphibien und seltene Pflanzen, zu bewahren. Aufgrund voranschreitender Verschilfung, Zuwachsen mit standortfremden Gehölzen und Neophyten sowie durch niedrige Grundwasserstände drohte das einzigartige Niedermoor zu verschwinden.

Die Entwicklung eines stabilen Moorkörpers mit Moortümpel sowie eines naturnahen Erlenbruchwalds standen im Vordergrund der 2023 und 2024 umgesetzten Maßnahmen, z.B. durch Ausbaggerung des Moortümpels, Freilegen des Moorkörpers durch Schilfmahd, Abstockung standortfremder Gehölze, standortgerechte Wiederaufforstung und Neophytenbekämpfung. Dank der Maßnahmen finden viele geschützte Tierarten, wie die Vogel-Azurjungfer oder der Springfrosch, wieder ausreichend Fortpflanzungsquartiere. Pflanzenarten, wie der seltene Kamm-Wurmfarn oder der Große Wasserschlauch können sich wieder entwickeln und ausbreiten.

Um das Naturschutzgebiet und seinen Wert erlebbar zu machen, wurde ein Naturvermittlungskonzept umgesetzt sowie ein Erlebnissteg durch das Moor errichtet. Informationstafeln vermitteln an unterschiedlichen Standorten Wissen über das Ökosystem Moor, die Entwicklung des Gebiets und seine wichtigsten Tier- und Pflanzenarten. Anleitungen zur Naturwahrnehmung laden zum Entdecken ein. Bekletterbare Holztierfiguren ermöglichen das spielerische Erleben.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Die Aktivitäten des Projekts sind wesentlich für den Erhalt des Naturschutzgebiets Attemsmoor als Moor-Lebensraum mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, darunter zahlreiche seltene und gefährdete Arten, der zu verschwinden drohte.

„ausARTEN“ – Das Projekt für mehr Artenvielfalt im Mürztal

Einreicher: BORG Kindberg

Ziel des Projekts

“Schüler:innen gestalten sich ihre Zukunft vielfältig”.
Schüler:innen erhalten in diesem für mehrere Schülergenerationen angelegten Projekt die Möglichkeit, in einem schuleigenen Freiluftlabor Biodiversität zu fördern und selbst zu forschen, sich in von Expert:innen begleiteten Projekten Wissen und Skills zum Artenschutz und zu erfolgreicher Projektarbeit anzueignen und schlussendlich als Expert:innen der Biodiversität auf diversen Plattformen (z.B. Social Media) als Multiplikatoren zu fungieren.

Projektbeschreibung

2024 von Schülern des BORG Kindberg zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität im Mürztal gegründet.
Schüler verbinden wissenschaftl. Erkenntnisse mit praktischer Forschungsarbeit, digitalen Medien und Workshop-Angeboten. Erfahrungen werden mit der Community auf Instagram, Facebook und in Padlet geteilt.

Bisher entstanden:

  • digitale Wanderroute mit Infos zu heim. Pflanzen in Kindberg via Wikiloc
  • Erhebungen der Artenvielfalt in Blumenwiese am Schulgelände via iNaturalist
  • Awareness-Projekt „ausARTEN“ auf Instagram und Facebook
  • Infoschilder
  • Biodiversitätsspaziergänge
  • Workshop „Leben in heimischen Gewässern“ für die VS Kindberg
  • „Lange Nacht der Biodiversität“ im Juli 2024 mit Experten für Zoologie und Biodiversität der Uni Graz
  • Workshop zum insektenschonenden Mähen mit Sense im Herbst 2024 am Schulgelände
  • Biodiversitätsforum am BORG Kindberg im Februar 2025
  • Abschließende Arbeit einer Schülerin zur Förderung der Artenvielfalt in der Hochschwabregion

In Arbeit und Planung für 2025:

  • Streuobstwiese, Nisthilfen u. Insektenhotels; Freiluftlabor der Biodiversität am Schulgelände
  • Ausstellung „Biodiversität“ im Juli 2025 am BORG Kindberg
  • Schüler-Podcast „ausARTEN – Der Biodiversitäts-Podcast des BORG Kindberg“
  • Förderung von Skills zur Projektarbeit; CNC im Unterricht behandeln; exemplarische Projektplanungen u. -anträge von Schülern
  • Erstellen von Drohnenvideos
  • 2 Abschließende Arbeiten von Schülern im Bereich Biodiversität am BORG Kindberg

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

  1. Blumen- und Streuobstwiese, Nisthilfen, Insektenhotels, Hecken
  2. Datenerhebungen zu Artenvielfalt; Nachweis von Steinkrebsen in Kindberg
  3. Wanderrouten mit Infos zu heimischen Pflanzen; Workshops für Schulen
  4. Awareness-Projekte auf Social Media

Kategorie 3

NGO’s, Vereine, Körperschaften öffentlichen Rechts

Dynamische Waldtypisierung Steiermark

Einreicher: Amt der Steiermärkischen Landesregierung

Ziel des Projekts

Durch das Projekt steht europaweit einzigartig allen Waldbewirtschaftenden eine Planungs- und Beratungsgrundlage für bis zu 60 Baumarten für jeden einzelnen Waldstandort samt waldbaulicher Handlungsempfehlungen und umfassende flächendeckende Grundlagendaten zu raumrelevanten Parametern zur Verfügung, welche die Klimaveränderung bis zum Jahr 2100 berücksichtigt und digital und kostenfrei abrufbar ist. Der dynamische Ansatz erlaubt jederzeit eine Anpassung an neue Klimaszenarien und Baumarten.

Projektbeschreibung

Auf Basis umfassender wissenschaftlicher Datengrundlagen und Prognosemodellen wurden von mehr als 100 Expertinnen und Experten von insgesamt 12 Forschungsinstitutionen Handlungsempfehlungen für eine zukunftsorientiere und klimafitte Waldbewirtschaftung für die Steiermark erarbeitet. Zentrale Elemente sind dabei der Wasser-, Wärme- und Nährstoffhaushalt als Basis für die Charakterisierung des Waldstandortes. Diese wurden systematisch erfasst und mit den Klimawandel-Szenarien für die nächsten 80 Jahre verknüpft. Damit kann europaweit einzigartig für jeden einzelnen Waldstandort unter Berücksichtigung unterschiedlicher Klimaszenarien (Jahresmitteltemperatur wie bisher, +2°, +4°) für den Zeithorizont bis 2070-2100 eine gezielte Aussage über die Eignung von bis zu 60 unterschiedlichen Baumarten getroffen werden. Insgesamt wurden auf der steirischen Waldfläche für 116 Hauptwaldtypen und 69 Sonderwaldtypen die jeweiligen Standorte auf Rasterzellen von 30×30 m ausgeschieden (10×10 m berechnet).

Mit dem Abschluss des Forschungsprojektes „Dynamische Waldtypisierung Steiermark“ wird eine auf den Standort und die klimatischen Einflüsse angepasste Planungs- und Beratungsgrundlage für die Waldbewirtschaftung von rd. 1 Mio. Hektar Wald in der Steiermark kostenfrei und digital abrufbar zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse samt umfassende waldbauliche Behandlungsempfehlungen stehen auch in einem praxisorientierten Handbuch samt Kartenteil zur Verfügung.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Die naturräumlichen Informationen und deren erwartbare Veränderung auf der gesamten Waldfläche bilden eine fundierte und wissenschaftlich abgesicherte Datengrundlage für Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Biodiversität in der Steiermark.

Fledermaus Findlinge und Problemquartiere in der Steiermark

Einreicher: Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ)

Ziel des Projekts

Mit dem Projekt soll Fledermaus-Findlinge geholfen werden, indem sie einer professionellen Hilfe (Verein Kleine Wildtiere in großer Not) zugeführt werden. Des Weiteren werden Personen fachlich beraten, die Fledermäuse in oder an ihrem Haus haben und damit ein Problem haben. Durch die Meldungen aus dem ganzen Bundesland werden zudem wertvolle Daten zur Verbreitung der einzelnen Arten gewonnen. Zusätzlich trägt das Projekt zur Bewusstseinsbildung hinsichtlich Fledermäuse bei.

Projektbeschreibung

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen den beiden Vereinen „Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Österreich“ (kurz KFFÖ) und „Kleine Wildtiere in großer Not“. Zudem wird die Berg- und Naturwacht als Hilfe vor Ort eingebunden. Die Finanzierung erfolgt durch die Steiermärkische Landesregierung, Referat Naturschutz.

Der Grundgedanke des Projekts ist, dass sich Personen bei einer Hotline melden können, wenn sie eine Fledermaus gefunden oder zuhause Probleme mit Fledermäusen haben. Da alle Fledermäuse streng geschützt sind, ist eine fachliche Auseinandersetzung mit diesen Themen unbedingt notwendig. Am Telefon wird vorab festgestellt, ob eine Vor-Ort Hilfe unerlässlich ist oder nicht. Ist eine Hilfe vor Ort notwendig, wird diese sehr zeitnah angeboten. Verletzte oder geschwächte Fledermäuse werden zu der Wildtierstation „Kleine Wildtiere in großer Not“ gebracht, wo sie professionell versorgt werden. Bei Problemen mit Fledermäusen an Gebäuden wird vor Ort nach einer Lösung gesucht, die für alle Beteiligten, sowohl Mensch als auch Fledermaus, akzeptabel ist. Fast immer kann man mit Aufklärung und Anbieten von Ersatzquartieren gute Lösungen finden.

Mit den Meldungen aus der Bevölkerung werden wertvolle Daten zur Verbreitung von Fledermausarten gewonnen, die man nur sehr schwer nachweisen kann. Zudem erhält man direkten Kontakt zu Menschen, die mit Fledermäusen konfrontiert sind und kann so sehr gute direkte Aufklärungsarbeit machen.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Durch das Projekt gelangt man an Daten von Fledermausarten, die man mit herkömmlichen Erfassungsmethoden sehr schwer bekommt. Zum Beispiel sind ca. 95 % der Nachweise der Arten Zweifarbfledermaus und Alpenfledermaus auf dieses Projekt zurückzuführen.

Unsere Alm, unsere Natur: Biologische Vielfalt und historische Entwicklung der Almen im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen

Einreicher: Verein Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen

Ziel des Projekts

Im Rahmen des Projekts spielten die Almbauern und -bäuerinnen des Naturparks eine zentrale Rolle. Mit ihnen gemeinsam wurden die Geschichte der Landschaft und der Almen, aktuelle Probleme und biodiversitätsrelevante Aspekte beleuchtet. Jede Alm erhielt einen Biotoppflegeplan, in dem wertvolle Almbiotope vermerkt sind – damit diese dauerhaft erhalten bleiben. Erste Biodiversitätsmaßnahmen wurden gemeinsam mit dem Naturpark von Naturschutz-Expert/innen und den Almbauern/-bäuerinnen umgesetzt.

Projektbeschreibung

Das Projekt „Unsere Alm, unsere Natur“ hatte zum Ziel, die biologische Vielfalt auf sechs Almen zu erheben, um für jede Alm die naturschutzfachlich wichtigen Almbiotope und Arten (wie die weltweit nur hier vorkommende Steirische Goldschrecke) zu erkennen. Dabei wurde auch die Basis für ein langfristiges biologischen Monitoring auf den Almen gelegt. Dieses Wissen wurde den Almbauern/-bäuerinnen bei gemeinsamen Workshops und Flurbegehungen vermittelt und gemeinsam mit ihnen wurde ein Biotoppflegeplan erstellt. Dieser hat zum Ziel, dass die relevanten, artenreichen Standorte auch in Zukunft erhalten bleiben und weiterhin gepflegt werden. Im Projekt wurden erste Maßnahmen zur Verbesserung wertvoller Almbiotope umgesetzt (Schwendung, Auszäunung, Weideextensivierung, …). Die Almbauern/-bäuerinnen wurden aktiv in alle Prozesse eingebunden.

Das Projekt liefert eine fundierte Grundlage für eine zukunftsfähige und biodiversitätsfördernde Almbewirtschaftung im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen, in dem die Qualifizierung der Almbauern/-bäuerinnen eine zentrale Rolle einnimmt. Der Naturschutz positioniert sich dabei als wertvoller Partner für biodiversitätsbewusste Almbewirtschafter/innen. Begleitend wurden über Luftbildauswertungen die historische Entwicklung der Almen analysiert und Naturvermittler/innen zum Thema Naturschutz auf der Alm geschult.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Durch angepasste Bewirtschaftung und Pflege unter Rücksichtnahme wertvoller Almbiotope bleibt die über Jahrhunderte durch extensive Nutzung entstandene Alm-Biodiversität im Naturpark erhalten. Natura 2000-Schutzgüter werden berücksichtigt.

Der zauberhafte Nachthimmel – Zertifizierung Sternenpark

Einreicher: Naturpark Sölktäler GmbH

Ziel des Projekts

Wir setzen uns für den Schutz des natürlichen Nachthimmels ein und streben die Auszeichnung unserer Region als internationalen Sternenpark durch DarkSky International (DarkSky) an. In Zusammenarbeit mit dem renommierten Astronomen Stefan Wallner bereiten wir den Zertifizierungsantrag für 2025 vor. Unser Engagement geht dabei weit über die reine Zertifizierung hinaus: Wir entwickeln ein umfassendes Bildungsprogramm für Schulen und Gemeinden der Region.

Projektbeschreibung

Die Zertifizierung als “Dark Sky Park” ist ein umfassender, etwa zweijähriger Prozess mit klar definierten Anforderungen. Die Gemeinde Sölk wird bis 2025 ihre öffentliche Beleuchtung auf umweltfreundliche und nachhaltige Systeme umstellen. Diese Initiative entspricht den Vorgaben von DarkSky International, die eine schrittweise Umstellung der Beleuchtung vorsehen: 90% innerhalb von fünf Jahren und 100% innerhalb von zehn Jahren. Dabei wird besonderer Wert auf gedämpftes Licht mit einer warmweißen Farbtemperatur gelegt.

Der Zertifizierungsprozess umfasst weitere zentrale Elemente:

  • Systematische Durchführung und Dokumentation von Messungen zur Nachthimmelqualität
  • Vollständige Erfassung und Inventarisierung aller öffentlichen Lichtquellen im Schutzgebiet
  • Entwicklung eines umfassenden Programms zur Öffentlichkeitsarbeit, das Veranstaltungen, geführte Naturparktouren und Ausstellungen einschließt
  • Implementation eines durchdachten Besucherlenkungskonzepts mit besonderem Augenmerk auf verantwortungsvolle Beleuchtung
  • Ausarbeitung detaillierter Zukunftspläne für weitere Schutz- und Bildungsmaßnahmen

Diese Initiative zur Bewahrung des natürlichen Nachthimmels ist nicht nur ein lokales Projekt, sondern ein Modell für nachhaltigen Umweltschutz mit überregionaler Strahlkraft. Die Sölktäler haben das Potenzial, als Vorreiter in der Bewahrung der natürlichen Dunkelheit zu fungieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres natürlichen Erbes zu leisten.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Die Bedeutung dieser natürlichen Dunkelheit geht jedoch weit über den Artenschutz hinaus. Die Bewahrung der Naturnacht in den Sölktälern dient somit nicht nur dem Erhalt der Biodiversität, sondern trägt auch zur Gesundheit von Mensch und Natur bei.

Kategorie 4

Gewerbliche bzw. landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen

Der Griff nach den zoologischen Sternen – Erstmalige Untersuchung der Tierwelt der Baumkronen im steirischen Wald

Einreicher: ÖKOTEAM – Institut für Tierökologie und Naturraumplanung (Chri Komposch, Antonia Körner & Julia Lamprecht) & FAST Pichl (Martin Krondorfer)

Ziel des Projekts

Der Wald ist das größte Ökosystem der Steiermark. Die Artenvielfalt des Waldes ist höher als jene unserer schönsten Blumenwiesen – und dennoch wenig untersucht. Artenschutzprojekte im Wald sind ausgesprochen rar. Gänzlich unerforscht war bislang das „obere Stockwerk“ des Waldes. Wir schicken Sonden zum Mars – wissen aber nicht, ob es Leben in der Kronenregion des heimischen Waldes gibt und wenn ja, welche Tierarten dort leben? Das waldökologische Pionierprojekt der FAST Pichl sollte das ändern!

Projektbeschreibung

Der heimische Wald braucht trotz seiner flächenmäßig beeindruckenden Ausdehnung – 60 % der Landesfläche sind mit Bäumen bedeckt – unsere Zuwendung! Anspruchsvolle Waldbewohner und totholzbewohnende Tierarten finden sich in den höchsten Gefährdungskategorien der Roten Listen. Die Inventarisierung der Waldfauna ist der erste wichtige Schritt zur Sicherung des Überlebens unserer Waldarten.

Gemeinsam mit der FAST Pichl (M. Krondorfer) und der Landwirtschaftskammer Steiermark (S. Zwettler) erstellen wir seit dem Jahr 2019 kontinuierlich ein umfassendes Basisinventar der Tiere, Pflanzen und Pilze. Mehr als 3.000 Arten wurden bereits für das Forstgut Pichl nachgewiesen.
Ein „weißer Fleck“ auf der Forschungslandkarte war bislang das Kronendach unseres Waldes. Beachtliche 21 Tiergruppen (Kanker, Spinnen, Pseudoskorpione, Milben, Tausendfüßer, Schnecken, Ohrwürmer, Heuschrecken, Käfer, Kamelhalsfliegen etc.) wurden von 26 Experten wissenschaftlich unter dem Mikroskop und mittels genetischer Methoden (ABOL) analysiert. Das Ergebnis: mindestens 730 Tierarten leben an Baumstämmen und in der Kronenregion unserer Fichten, Kiefern, Lärchen, Buchen und Birken. Spektakulär ist die Entdeckung neuer Arten für die Steiermark, für Österreich, für Europa und für die Wissenschaft!

Dieses österreichweit einzigartige Kartierungsprojekt liefert einen ersten wichtigen Einblick in dieses riesige Ökosystem und hilft dabei, das Überleben der Waldarten und zugleich der ArtenkennerInnen zu sichern.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Das Kronendach-Forschungsprojekt ist der österreichweit erste Versuch, die Tierwelt von Ameisen bis Zikaden aus Höhen von 30 bis 50 m über dem Waldboden zu erheben – und dies höchst erfolgreich! Wir können nur erhalten, was wir kennen!

Renaturierung einer Gewerbefläche im Stadtgebiet von Graz

Einreicher: Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H.

Ziel des Projekts

Renaturierung einer über viele Jahre vom Pächter als Stellplatz für Großfahrzeuge/Kräne genutzten und somit ökologisch wertlosen Fläche von ca. 1400 m² (Schotter und teilweise Beton, ohne Grünpflanzen) mit dem Ziel einen neuen Lebensraum mit möglichst großer Biodiversität zu schaffen und den MitarbeiterInnen einen Erholungsraum zu bieten.

Projektbeschreibung

Der Pachtvertrag wurde beendet, der Beton entfernt und auf der Schotterfläche eine Humusschicht aufgebaut. In der Mitte des Areals wurde ein ca. 40 m² großes naturnahes, vielfältig bepflanztes Biotop inklusive Flachwasserbereich angelegt. Um den Teich herum befindet sich eine Blumenwiese, die zweimal pro Jahr mit der Sense insektenschonend gemäht wird. Zusätzlich wurde in Zusammenarbeit mit Guggi´s Naturwerkstatt, BiologInnen der KF Universität Graz und MitarbeiterInnen von Genericon ein fünf mal zwei Meter großes Insektenhotel gebaut und eingerichtet. Als Material wurden Stämmen von Obstgehölzen, Bambus, heimische Stauden und Lehm-Sandgemisch verwendet und Fledermauskästen an den Außenwänden angebracht. In und um die Blumenwiese herum befindet sich ein Naschgarten mit verschiedensten heimischen Obstbäumen, Beerensträucher und diversen nektarreichen Kräutern. Das gesamte Gelände ist von diversen Sträuchern und Hecken eingefasst, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen und somit den Insekten das ganze Jahr über als Futterpflanzen zur Verfügung stehen.

Der Zaun zur angrenzenden Grünfläche der Stadt Graz wurde bewusst höher gesetzt, um den Tieren (Igel, Hasen…) einen ungehinderten Zugang zu unserer Fläche bzw. dem Biotop zu ermöglichen. Eine begrünte Laube und Liegeflächen laden zur Erholung und Naturbeobachtung ein. Wie sehr der neu geschaffene Grünraum bereits nach ca. einem Jahr angenommen wird, zeigen die vielfältigen Beobachtungen (siehe iNaturalist Website).

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Schaffung von Lebensraum, Nahrung und Wasserangebot für verschiedenste Arten, um dem Grünraum-Mangel im Stadtgebiet entgegenzuwirken. Naturschutzfachlich hoher Wert z.B. Zweitnachweis für die Steiermark.

Diversifizierter Gemüsebaubetrieb mit Achtsamkeit gegenüber biologischer Vielfalt

Einreicher: Marktgärtnerei am Buchberg

Ziel des Projekts

Wir erzeugen in unserer 0,6 ha kleinen Marktgärtnerei samenfeste und teils alte Gemüsesorten für rund 30 Haushalte. Um wertvolle Lebensmittel erzeugen zu können, bedarf es wertvollen Lebensraums für die hier beheimateten befindlichen Mikro- und Makroorganismen. Ein achtsamer Umgang mit unseren Böden und der Biodiversität auf unseren Betrieb ist daher essenziell. Dies ermöglicht es uns ein produktives System zu schaffen, welches fordernden Umwelteinflüssen resilient gegenübersteht.

Projektbeschreibung

Die Bewirtschaftung unserer Gemüsebeete orientiert sich am Erhalt lockerer und belebter Böden. Die Bodenschichten bleiben in ihrer Form bestehen, als Mulch dient uns Kompost, welcher zum einen Nährstoffe gewährleistet, zum anderen eine organische Bedeckung des Mutterbodens bietet, um diesen vor Austrocknung und Erosion zu schützen. Das Wegmaterial besteht aus Hackschnitzeln, welche durch Pilzmyzelien besiedelt werden. Hierdurch werden Lebensgesellschaften zwischen Kulturpflanzen und Bodenpilzen geschaffen.

Ein Augenmerk bei der Sortenwahl liegt auf der Verwendung von samenfestem Saatgut, darunter finden sich teils schon seit Jahrhunderten kultivierte Gemüsesorten, welche über unsere solidarische Landwirtschaft verteilt werden. Wir verzichten bewusst auf den Zukauf von Nützlingen, unser Zugang ist es Bedingungen zu schaffen, welche sich förderlich auf die hier natürlich vorkommenden Lebewesen auswirken. Abgesehen vom Umstand, zum einen von naturbelassenem Wald (Natura 2000 Fläche), zum anderen von extensiv bewirtschafteten Weiden mit dem Fokus auf Wildkräutererhalt umgeben zu sein, schaffen wir durch unterschiedliche Methoden Lebensräume für eine Vielzahl von Lebewesen. Darunter fallen Baumzeilen, Totholzansammlungen, Trockensteinmauern, Blühstreifen, ein Kräuter-Steingarten und ein Teich. Zudem wird in diesem Jahr die Haltung von 3 Bienenvölkern in Anlehnung an wesensgemäße Bienenhaltung umgesetzt.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Aufgrund der schonenden Kulturführung treffen Flora und Fauna der Rhizosphäre optimale Bedingungen an. Wir fördern allerlei Biotope rund um den Betrieb, in welchen sich eine Vielzahl von Pflanzen, Pilzen und Tieren einfinden.

1. Bio Schnittblumen Bäuerin Österreichs

Einreicher: Vom Hügel

Ziel des Projekts

Nachhaltige Schnittblumen vom Anbau bis zum Verkauf.
Wir schauen hinter die Kulissen der herkömmlichen Schnittblumen Industrie beantworten die Frage: Woher kommen die Blumen in unseren Vasen? Wer baut sie wo und unter welchen Bedingungen für Mensch und Umwelt an?

Projektbeschreibung

SLOW FLOWERS
Nachhaltige Schnittblumen: Slowflowers – vom Anbau bis zum Verkauf

Woher kommen die Blumen in unseren Vasen?
Das fragen sich immer mehr Menschen und kommen zu dem Schluss: Nicht nur unser Gemüse, sondern auch Schnittblumen können und sollten nachhaltig und regional angebaut werden.

Als Soziologin stellt Margrit De Colle im Buch gesellschaftsrelevante Themen dar und führt aus, warum es unbedingt nötig ist, eine Alternative zur konventionellen Schnittblumenindustrie zu finden. Eigene Bio-Schnittblumen zu kultivieren, versetzt in die Lage, die ökologischen und sozialen Probleme, die die Blumenindustrie mit sich bringt, zu vermeiden. Tausende Flugkilometer, Mengen an chemischen Pestiziden, Fungiziden und Düngemitteln und schlechte Arbeitsbedingungen sind problematisch. Blumen sollten keine Industrieprodukte sein, weltweit gehandelt, aussortiert und überzüchtet, vergiftet und respektlos verfrachtet und verarbeitet.

Margrit führt mit Seminaren, Coachings und als Autorin, in den Anbau ein und porträtiert die schönsten Pflanzen, mit denen das ganze Jahr kreativ gearbeitet werden kann, darunter sommerblühende Zwiebelpflanzen und Knollen, Blühstauden, schöne Blätter und dekorative Gräser- und Getreidesorten.

Wir geben Inspiration und AUSBILDUNG für eigene nachhaltige Blumenprojekte.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Blumen sind nicht nur für die Menschen wichtig – mit Bio Blumen fühlen Mensch und Tier wohl, Grundwasser und Erde und Luft werden geschützt.

NEU: Kategorie 5

Biotopverbund NaturVerbunden Steiermark

Kleintierdurchlässe bei Lärmschutzwänden

Einreicher: Amt der Steiermärkischen Landesregierung

Ziel des Projekts

Durch Lärmschutzmaßnahmen an Straßen gegen Lärm für Menschen die diesen Lärm selbst verursachen, werden in der Landschaft für unbeteiligte bodengebundene Kleintiere unüberwindbare und fast unumgehbare km-lange Barrieren errichtet. Zweck des Projektes ist es Lärmschutzwände etwas transparenter zu gestalten, sodass zumindest ein Verlassen des Straßenraumes für diese Tiergruppen möglich ist und sie nicht dem Straßentod zum Opfer fallen.

Projektbeschreibung

Gerade in Ortsräumen mit ihren vielfältigen Strukturen leben oft mehr Kleintiere als im angrenzenden Fichtenforst. Wenn Siedlungsstrukturen dann mittels LSW regelrecht zerschnitten werden, ist das für den Lebensraum von diesen Tieren besonders schlimm. Daher meine Überlegung wie man Tierdurchlässe so gestalten kann, dass die Lärmschutzwirkung der LSW nicht gefährdet ist.

Bei den Lärmschutzwänden werden straßenseitig ca. alle 30m Einfallschächte (Rohre mit 30cm D) bodeneben moniert, die hinter der Lärmschutzwand waagrecht in der Straßenböschung münden. Kleintiere die entlang der LSW entlangkrabbeln, falle dann in diese Schächte und rutschen hinter der Wand wieder heraus. Kleinsäuger, die über genügend Sprungkraft verfügen sollte es sogar möglich sein, das System in beide Richtungen zu benutzen. Gerade in der Zeit der frühjährlichen Amphibienwanderungen (bei der Rückwanderung von Laichgewässern) stellen LSW Hindernisse dar. Da Rückwanderungen in der Regel nicht betreut werden, ist die Todesrate entlang von LSW bei Amphibien besonders hoch. Die Bauweise ist extrem günstig und auch nachträglich einbaubar.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Durch diese Maßnahme senkt man die Mortalität von auf die Fahrbahn gelangter Kleintiere. Gerade Tiergruppen wie Amphibien, oder auch Igel können mit diesem System den Straßenraum verlassen.

Unsere "Fleckerln Natur"

Einreicher: Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH – Naturpark Südsteiermark

Ziel des Projekts

Seit Jahren werden im Naturpark Südsteiermark auf öffentlichen Flächen blühende und artenreiche “Fleckerln Natur”, bzw. Trittsteinbiotope angelegt. Viel Erfahrung und Wissen hat sich dabei in den Gemeindebauhöfen angesammelt, das der Öffentlichkeit nicht verborgen bleiben durfte. Deshalb wurde das Praxishandbuch “Mein Fleckerl Natur” erstellt, um auch außerhalb des Naturparkes im Rahmen von “NaturVerbunden Steiermark” aktiv zu werden und zur Anlage vieler Biotopverbund-Elemente zu motivieren.

Projektbeschreibung

Im Gegensatz zu vielen Naturschutzprojekten findet das Projekt nicht in einem klassischen Naturschutzgebiet statt, sondern erstreckt sich seit Jahren über verschiedenste öffentliche Flächen der Südsteiermark. An die 30.000 m² naturnahe Trittsteinbiotope wurden in Ortszentren, in Schulen, Kindergärten, in Parken oder mit Jugendgruppen angelegt, gefördert über den Naturschutz, LEADER Südsteiermark und Blühendes Österreich. Mittlerweile hat sich ein breiter Erfahrungsschatz bzgl. der Vorbereitung und Anlage dieser Flächen angesammelt, bei dem es sich lohnt, ihn öffentlich zugänglich zu machen.

Als aktiver Teil der Initiative “NaturVerbunden Steiermark” wurde daher im Auftrag des Naturparks Südsteiermark von einem fachkundigen Autor:innenteam unter Koordination des ÖKOTEAMs das Praxishandbuch “Mein Fleckerl Natur” erstellt. Das Praxishandbuch regt zur Umsetzung von Maßnahmen für mehr Biodiversität an und informiert über Förderungsmöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen. Es enthält konkrete Anleitungen zur Anlage und Pflege von Kleinlebensräumen, Hintergrundwissen über wichtige Zielarten sowie gelungene Beispiele aus der Praxis. Dieses Nachschlagewerk unterstützt dadurch alle Steirerinnen und Steirer dabei, selbst einen aktiven Beitrag zum Natur- und Klimaschutz zu leisten und – wie der Naturpark Südsteiermark – viele Kleinlebensräume als Teile des Biotopverbunds in der Steiermark zu schaffen. Zusätzliche Unterstützung spez. für Bauhöfe bietet die Broschüre “So Tuat’s”.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Aufbau des Biotopverbundes in der Steiermark durch Bewusstseinsbildung und Neuanlagen von Trittsteinbiotopen.

Erhöhung der Biodiversität im Seckauer Klosterwald durch naturnahe Waldwirtschaft

Einreicher: Benediktinerabtei Seckau

Ziel des Projekts

  • Dauerhafte Integration biodiversitätsfördernder Maßnahmen wie Biotopbäume, Vogelnistkästen, Außernutzungstellung eines Trittsteinbiotops, Mähen der Wegbankette, Einbringung standortgerechter Mischbaumarten, einzelstammweise Holznutzung unter Belassung der Ast- und Grünbiomasse im Bestand
  • Erhaltung des Waldinnenklimas durch dauerhafte Bestockung der gesamten Waldfläche
  • Verbesserung der Baumvitalität im Einzelbestand und auf der gesamten Waldfläche
  • Vorbildhafter, sorgsamer Umgang mit der Schöpfung

Projektbeschreibung

  • 170ha Klosterwald werden seit 35 Jahren unter Verzicht auf Kahlhiebe bewirtschaftet.
    Zunehmend natürliche Störungen durch Wind. Schnee und Borkenkäfer konnten dadurch bisher gut abgefedert werden.
  • Menschliche Nutzungseingriffe durch Einzelstammentnahmen, gruppen-nesterweiser Nutzung und Räumung über Naturverjüngung ähneln den natürlichen Störungen
  • 50 bis 60% der Waldfläche mit Fichtennaturverjüngung. Fortlaufende Ergänzungsaufforstungen mit Tanne (rund 7.000 Stk.), Lärche sowie mit Bergahorn/-ulme und Schwarzerle (gesamt rund 2.000 Stk.)
  • Gezielte Erhaltung der Mutterbäume wie Lärche, Bergahorn, Eiche, Esche und andere seltene Baumarten
  • Außernutzungstellung von rund 200 Biotopbäumen (Spechthöhlen, Horstbäume und seltene Wuchsformen)
  • Stehendes und liegendes Totholz wird zur Besiedelung für Totholzkäfer und holzabbauende Pilze bereitgestellt
  • Der 0,95ha große Zittergrasseggen Schwarzerlebestand ist seit mehreren Jahrzehnten als Trittsteinbiotop ausgewiesen und außer Nutzung gestellt
  • Ca. 80 Vogelnistkästen ergänzen die natürlichen Bruthöhlen
  • Forstwege bilden wichtige Randlinien im Wildlebensraum. Sie werden 1-2 mal jährlich gemäht, das Mähgut wird entfernt. So entstanden kleereiche Dauerwiesen mit zahlreichen Blumen, Kräutern und Gräsern. Die Ober- und Unterböschungen werden der natürlichen Sukzession überlassen. Der Pflanzenreichtum fördert Flora und Fauna

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Gebündelte Maßnahmen unterstützen und ergänzen sich wechselseitig und sind dauerhaft in der Waldbewirtschaftung integriert. Verbesserte Biodiversität stabilisiert die Waldstandorte.

Freuobstwiese – Allmende der Biodiversität

Einreicher: Verein Leben in Gemeinschaft

Ziel des Projekts

Rund 4,7 ha des ehemaligen Truppenübungsplatzes sind dem aktiven Naturschutz gewidmet, eine Oase inmitten der Monokulturen des Vulkanlandes. Seit 2017 weben wir ein feinmaschiges Mosaik aus verschiedenen Biotoptypen, darunter eine noch junge Streuobstwiese mit alten heimischen Sorten und Feuchtgebiete dank innovativer Wasserretention. Kontinuierlich forschend und im Austausch mit dem Außen pflegt, erhält und entwickelt unser Verein diesen vielfältigen Lebensraum zu einem Lern- und Begegnungsort.

Projektbeschreibung

Der Verein “Cambium – Leben in Gemeinschaft” besitzt seit 2019 die alte Hadik-Kaserne in Fehring. Hier leben etwa 50 Erwachsene und Kinder. Dem Wunsch nach einem nachhaltigen und friedvollen Zusammenleben in Vielfalt geben wir Bodenhaftung durch die Pflege und Entwicklung des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Die besondere Topographie ist ideal für das Entstehen eines Biotopverbundes: Wiesen mit eingesprengten Gehölzgruppen, umrahmt von Waldstreifen bieten vielen Arten Lebensraum – ein echter Biodiversitäts-Hotspot!

Projekthistorie:

  • 2017-2022: Biotopserhaltungsprogramm (Land Steiermark)
  • 2020: Neuanlage der Streuobstwiese mit Wasserrückhaltesystem (Brennnessel-Preis 2019)
  • 2023-2028: EU-Programm EBW (ÖPUL)
  • seit 2025: EU-Projekt GEORGIA (Umgang mit Wasser in Landschaft)

Die Streuobstwiese zählt 160 Bäume mit regionalen und alten Sorten und sorgt mit Rückhaltebecken und horizontalen Swales für einen ausgewogenen Wasserhaushalt. So finden sich auf der Freuobstwiese eine Vielzahl an Biotoptypen: Trockenrasen, basenreiche Magerwiesen mit über 25 krautigen Pflanzenarten, Glatthaferwiesen, Totholzfauna, sumpfige, vernässte Bereiche und stehende Gewässer.

Zur Förderung der Biodiversität setzen wir auf ein Standort angepasstes Weidemanagement mit Krainer Steinschafen und führen Pflegeschnitte nur mit Balkenmäher durch, um Insekten zu schützen. Die Ausbreitung von Neophyten wird durch Beweidung oder mechanische Bekämpfung verhindert.

Bedeutung / Nutzen für die Biodiversität

Durch die vielen, sich abwechselnden Biotoptypen im Verbund entsteht ein breitgefächertes Nahrungsangebot. Streuobstwiesen beherbergen bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten und in intakten Feuchtwiesen leben seltene bodenbrütende Vogelarten.

Ehrenpreis

Dieser wird an eine Person, die sich über viele Jahre und in besonderem Maße im Sinne des Erhalts der Biodiversität verdient gemacht hat, verliehen. Vorschläge für diese Kategorie können von allen BürgerInnen des Landes Steiermark eingebracht werden.

Die SiegerInnen jeder Kategorie erhalten jeweils ein Preisgeld von EURO 2.500,–